Dienstag, 16. Juni 2009

Transfer

Heute wirklich Entspannung. Sind gerade auf dem Transfer nach Mainz, wo wir uns mit den Kollegen aus der "Niederlassung Eschborn" treffen. Dann geht's noch 60 Km weit bis nach St. Goar. Die Stimmung ist gut, und wir freuen uns alle auf die letzten Tage.

Ich bekomme immer wieder von Mitfahrern schoene Gruesse der Ehefrauen ausgerichtet, die meine Eintraege gerne lesen. Da freu ich mich riesig drueber. Vielen Dank fuer das Lob! Da ich mich dagegen entschieden habe, mein Laptop auf den Lenker zu schnallen, und daher alle Eintraege mit dem Blackberry schreibe, dauert das durchaus seine Zeit. Aber wenn das gut ankommt, dann schreibe ich auch gerne weiter.

Hatte noch vergessen von meiner Suche nach einem Fahrradladen zu berichten. Wie wir ja schon bei der Suche nach einem geoeffneten Restaurant, das offen ist und nicht geschlossen, auf Schwierigkeiten gestossen. Bei Fahrradlaeden ist das aehnlich. Alles hat irgendwie Montags Ruhetag. Was machen die eigentlich am Sonntag? Irgendwann fuhren wir aber endlich an einem Fahrradgeschaeft vorbei, wo Raeder - oder Velos - vor standen und Leute drinnen waren. Wir fuhren was schnell, also drehen und 100 m den Berg wieder rauf. Fahrrad abgestellt und auf die Tuer zugegangen. Da guckt ein freundlicher Schweizer aus der Tuer und sagt mit riesen Grinsen: " Isch zuuuu". Mein duemmlicher Blick, dem wohl klar zu entnehmen war, dass mein Gehirn eine offene Tuer und Kundschaft I'm Laden irgendwie mit dieser Aussage nicht in Einklang zu bringen vermag, veranlasst ihn zu der auch nicht intelligenteren Frage "Glaubscht net?" Da wir ja schon gelernt haben, dass eine gewisse Dualitat und Paradoxone hier voellig ueblich ist, antworte ich gekonnt "Jo, glaub I scho, aber naaa, net" Das wiederum entlockt meinem Gegenueber zwar ein noch breiteres Grinsen, sorgt aber auch dafuer, dass wir uns sekundenlang nicht bewegen und nur ausdrucksleer anstarren. Nachdem er eingesehen hat, dass er es mit einem gleichwertigen Gegner zu tuin hat, raeumt er das Feld fuer seine letzte Waffe: eine Frau (Ja, schon wieder nen Fuenfer in die Chauvi-Kasse) Er tritt beiseite und es kommt eine mittelaeltere Dame aus dem Laden und fragt mich, was ich denn wolle. Ich erklaere ihr, dass ich einen Mantel, einen Schlauch und a puempli brauche, da ich schon zwei Reifenplatzer hatte. Das Wort "praeventiv" spare ich mir, und sage stattdessen vorsichtshalber "bevor das nochmal passiert. Will niemanden verwirren, die Leute reagieren nicht so super positiv auf Auswaertige, die mit Fremdwoerten um sich schmeissen.
Sie bittet mich in den Laden. Und hilft mir bei der Auswahl des Pneus (gespr.: Pnöhhhhh, uebersetzte: Mantel) und der Pumpe, ich entscheide mich ganz alleine fuer einen Schlauch. Waehrenddessen erzahelt sie mir, dass sie - wie nicht anders zu erwarten - Montags Ruhetag haben und nur einen Velo(Fahrrad)kurs fuer Frauen geben. Meine Frage ob es sich zufaellig um einen Reparaturkurs handelt ruft zwar bei den Damen Gelaechter hervor, wird aber leider verneint. Trotzdem wieder super hilfsbereit, die Schweizer und jetzt finde ich es schon fast wieder schade, dass wir wieder in Deutschland sind. Aber nur fast, hier ist es auch schoen, und je nachdem, wie man fragt, wird einem hier auch geholfen. Also, suesse Heimat, Du hast mich wieder.

Da der Reifen ja noch haelt, packe ich den Schlauch in den Rucksack, schnalle die Pumpe und den Mantel von draussen dran und sehe jetzt aus, wie ein wandelnder Fahrradladen.
Zum Glueck bleibe ich beim ab- und wieder aufsteigen nur selten mit dem Mantel unter der Sattelspitze haengen, eigentlich will ich ja auch gar nicht so oft ab- und aufsteigen, aber Ampeln und Schranken sind fuer Argumente nur schwer zugaenglich.

Kinders, wie die Zeit vergeht im Spass, jetzt sind wir doch fast schon in Mainz. Uebrigens, wenn ich manchmal "I'm" statt "im" schreibe, liegt das daran, dass der Blackberry so eine halb intelligennte Textersetzung hat. Sowas, was "lg" in "Liebe Gruesse" ersetzt. Damit ist wieder mal bewiesen, dass voellige Bloedheit halber Intelligenz vorzuziehen ist. Ein alter Chef meinte zwar immer, dass kuenstliche Intelligenz besser sei, als natuerliche Dummheit, aber Chefs haben ja nicht immer recht. Diese Ersetzungen nerven schon ganz schoen, wenn man sich erstmal in rage geschrieben hat, dann ueberliest man das sehr leicht. Also, nicht verzagen

Ciao tutti

Ingo
Gesendet mit BlackBerry von Vodafone

1 Kommentar:

Marc hat gesagt…

Ich lese auch immer deine/eure Blogs.
Toll das man im Internet so ein Einblick in euer Tour leben bekommt :D .
Außerdem ist es ja Bewundernswert die ganzen Blogs mit ein Blackberry zu schreiben ;) .

Also die letzten drei Tag weiter so...
Viel Erfolg noch auf den zwei anstehenden „Flachland“ Etappen

Wünscht euch Marc A. Schütz (Neffe von Thomas Küpper)